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Leserbrief: ?Unterschiede bei der Strahlung“ 14.11.15

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Sehr geehrte Damen und Herren, bitte um Abdruck des Leserbriefes zu:


3350 Tonnen Atommeiler-Schutt rollen an
Von Markus Klohr 16. Oktober 2015 - 07:00 Uhr

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.abbau-des-kernkraftwerks-neckarwestheim-i-3350-tonnen-atommeiler-schutt-rollen-an.44c0487c-9261-40b6-9163-2d8c34d4c637.html


.... dass der Schutt des Testmeilers bei Karlsruhe eine Strahlung von weniger als zehn Mikrosievert aufweise. Zum Vergleich: die natürliche Strahlung in der Atmosphäre liege bei mehr als 2000 Mikrosievert. ...


Leserbrief:

Kann man natürliche und künstliche Radioaktivität gleichsetzen?

Hier besteht eine der brisantesten Informationslücken in der Öffentlichkeit. Entgegen der immer wieder betonten Feststellung der Betreiber und der von ihnen informierten Behörden, daß es zwischen natürlicher und künstlicher Radioaktivität keine Unterschiede gäbe und daß eine Belastung z.B. durch Röntgen aus natürlicher Strahlung dasselbe sei wie durch Röntgen aus einem Reaktorunfall, ist der Unterschied in
der Realität gewaltig und fundamental.
Die ständige und sehr schwache natürliche Radioaktivität, an die sich unser biologischer Reparaturmechanismus im Laufe der Erdgeschichte angepaßt hat, besteht nämlich bis auf wenige Ausnahmen aus >immaterieller Strahlung<, die von außen auf den Körper trifft, zum Teil schon gar nicht erst durch die Haut dringt und, wenn sie vom Körper einmal absorbiert ist, dort hinterher nicht mehr weiterstrahlt.
Die Strahlenquelle selbst befindet sich entweder gar nicht auf der Erde, sondern sitzt in der Sonne oder im Kosmos oder ist in Gesteinen in der Erde fest gebunden. Nur zu einem Teil und dies ist auf wenige Radionuklide beschränkt (z. B. Kalium-40, Radon-222) - ist die natürliche Radioaktivität an Materie gebunden, die in den Körper gelangen kann. Und nur diese wandert als materielle Strahlenquelle durch die Lebeweit. Der Rest ist, wie gesagt, externe kosmische oder terrestrische Strahlung, deren Quelle nie unmittelbar mit uns in Berührung kommt. Von ihr erhalten wir sozusagen nur die Geschosse, nicht aber die Geschütze. Aus Kernkraftwerken entwichene Radioaktivität, auch wenn sie nur wenig über dem natürlichen Strahlenpegel liegt, besteht dagegen ausschließlich aus radioaktiven Atomen, also der strahlenden Materie selber.
Für die üblichen Meßgeräte ist es nun dasselbe, ob die Strahlung von einer Quelle aus dem Kosmos bzw. tief aus der Erde kommt oder ob sich diese Quelle in Form radioaktiver Atome unmittelbar vor dem Meßfenster befindet. Für ein Lebewesen ist das anders. So kann sich die natürliche (weitgehend materielose) Strahlung, von den erwähnten Ausnahmen abgesehen, nie im Körper festsetzen, noch kann sie sich und das gilt auch für die natürlichen radioaktiven Nuklide, soweit sie, wie Z.B. beim Kalium-40, in konstanter Verdünnung mit ihrem stabilen Isotop vorliegen - in den Knochen, in Weichteilen oder in der Schilddrüse anreichern. Außerdem bestreicht die von außen kommende Strahlung unsere Körperzellen in statistischer Verteilung und ohne Bevorzugung einer Gewebeart - eine Belastung, mit der unser genetischer Reparaturmechanismus offenbar einigermaßen fertig wird, obgleich dieser möglicherweise schon durch den erhöhten Fallout-Level der Atomtests seit den 60er Jahren überfordert ist.
Noch einmal: Strahlende Materie aus einem Reaktorunfall kann ohne Ausnahme prinzipiell vom Organismus aufgenommen werden, wobei die Strahlenquelle selber im Körper sitzt und dort weiterstrahlt, auch wenn sie von außen nicht mehr meßbar ist. Die Strahlung wirkt zudem noch konzentriert auf das umliegende Gewebe, dessen Reparaturvermögen dafür nicht mehr ausreichen mag, insbesondere wenn dann in bestimmten Geweben, Zellarten oder im Innern einer Zelle unbemerkt eine lokale Anreicherung über die Nahrungskette erfolgt. Diese kann im Laufe der Zeit ein Mehrtausend- bis Millionenfaches gegenüber der Umwelt betragen.

Quelle: Frederic Vester, Billanz einer Ver(w)irrung

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen

--
Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Oberacker


Oberacker Natur & Technik




Dieser Artikel wurde am Freitag, 08. April 2022 im Shop aufgenommen.

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