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Leserbrief BNN Pufferlager? Zwischenlager? 5.2.2013

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Leserbrief:
Zu: Pufferlager? Zwischenlager? - Gemeinderat Linkenheim-Hochstetten hält an Veränderungssperre fest (BNN 5.2.2013)
Versprochen war eine grüne Wiese und jetzt soll ein Zwischenendlager für radioaktive Stoffe im großen Stil entstehen. Wieder einmal wird versucht, die Bürger hinters Licht zu führen. Nur gut, dass es noch einen besonnenen Bürgermeister und ebensolche Gemeinderäte gibt, die nicht einfach alles mit sich machen lassen, was die Atomlobby wünscht. Deshalb hat der Gemeinderat jetzt die Verlängerung der Veränderungssperre ausgesprochen und will notfalls sogar mit Rechtsbeistand Schlimmes verhindern. Denn nur die Gemeinde hat die in der Mediation 2011 getroffenen Zusagen erfüllt, nicht aber die Verantwortlichen von ITU, WAK und das Grüne Umweltministerium ? so war zu lesen.
Die Geschichte des Atomforschungszentrums (früher FZK, dann KfK, jetzt KIT, auf dessen Gelände ? abgetrennt ? das ITU liegt) ist gespickt mit falschen Versprechungen. Versprochen wurde in den 50er Jahren, dass weder Mensch, Tier, Pflanze noch Wasser, Boden, Luft jemals durch Radioaktivität von der friedlichen atomaren Nutzung bedroht sind. Auch dies wurde nie eingehalten und wird es auch in Zukunft nicht. Aus riesigen Kaminen kommt dicke Luft und verteilt, natürlich innerhalb gesetzlich zugelassener Grenzwerte, Plutonium. Ein Stoff der so giftig ist, dass ein einziges inkorporiertes Molekül sicher zu Krebs führt. Der "tote Rhein" zwischen Linkenheim und Phillipsburg ist bekanntermaßen schon lange radioaktiv verseucht - auch mit Plutonium aus dem Forschungszentrum. Man sollte meinen es reicht jetzt - aber weit gefehlt. Jetzt wird unverhohlen im ITU an den Brennstoffen der nächsten Generation Kernkraftwerken geforscht, obwohl Deutschland offiziell aus der Atomtechnik ausgestiegen ist. Der dabei entstehende Müll soll dann direkt im Hardtwald in der WAK gelagert werden. Für mich ist das alles der reine Wahnsinn.
1957 hatte alleine der Bau der ungeliebten Kernforschungsanlage im Hardtwald unter den Bürgern einen Boykott der Bundestagswahl hervorgerufen. Nur 2 % der damaligen Wahlberichtigten aus Linkenheim gingen zur Wahlurne. Alle Gemeinden um das Forschungszentrum waren gegen den Bau. Heute liegt es an uns, den Bürgermeister zu unterstützen und uns klar und deutlich zwar für die Forschung an der Beseitigung des Atommülls auszusprechen, aber gegen jegliche Maßnahmen, die weiterhin auf Kernenergie statt auf regenerative Energien setzen. Wenn wir das schon nicht für uns machen, dann doch den nächsten Generationen zuliebe.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Oberacker


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